Wir besuchen die Senioren-Pflegeeinrichtungen unserer Stadt

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Ende 2014 und zu Beginn 2015 besuchten wir alle derzeit in unserer Stadt vorhandenen stationären Seniorenpflegeeinrichungen: Die Heime von DRK und AWO und die Seniorenwohngemeinschaft in der „Villa Marina“. Hier können Sie sich im Folgenden über unsere Recherchen informieren:

Im November 2014 besuchten drei unserer Mitglieder – Frau Kreiseler, Herr Brock und Herr Elschner-

das Seniorenpflegeheim der AWO in der E.-Haeckelstraße. Im Gespräch mit der Heimleiterin, Frau Werner, erfuhren wir, dass das Heim eine Kapazität von 83 Plätzen hat. Entsprechend des Bedarfs leben z.Zt. dort 26 Bewohner mit der Pflegestufe I, 42 mit der Pflegestufe II und 15 mit der Stufe III. Die Heimbewohner werden von 54 Beschäftigten versorgt, davon sind 50% Pflegefachkräfte, sieben weitere Pflegehelfer, Hilfskräfte und hauswirtschaftliche Mitarbeiter. Um dem Mangel an Pflegepersonal vorzubeugen, befinden sich z.Zt. 7 Lehrlinge in Ausbildung zum Altenpfleger. Das Essen wird in einer im Nachbargebäude ansässigen Cateringfirma zubereitet, die auch noch 2 Kitas und andere Kunden beliefert, es kommt also frisch auf den Tisch.

Die Mehrzahl der Bewohner leben in 59 Einzelzimmern, die mit eigener Nasszelle ausgestattet sind. Außerdem gibt es noch 12 Doppelzimmer und ein Zimmer für die Kurzzeitpflege. Es ist ein modern ausgestattetes geräumiges Bad mit Lifter vorhanden, so dass neben den anderen auch schwerer behinderte Bewohner gebadet werden können. Die Zimmer sind sinnvoll und zweckmäßig eingerichtet und können auch individuell ausgestaltet werden. Bei der Besichtigung des Hauses fiel uns auf, dass alles sehr gepflegt und der Jahreszeit angemessen hübsch dekoriert war – ein echtes Wohlfühlklima! Viele Bewohner saßen in den großzügigen, hellen Aufenthaltsräumen, tranken Kaffee oder unterhielten sich.  Unsere Anfragen zur Zufriedenheit mit ihrem Aufenthalt wurde von den Befragten durchweg positiv beantwortet.  Aber auch bei  berechtigter Kritik bemüht sich die Heimleitung um Verbesserung der jeweiligen Probleme. Friseur, Fußpflege, Physiotherapie oder Hausarzt  ( falls der bisherige in einem anderen Ort  praktiziert) sind problemlos erreichbar. Besonderer Wert wird der Beschäftigung der Heimbewohner beigemessen. Sie können sich je nach Interesse und Fähigkeiten z.B. sportlich betätigen, singen, basteln, töpfern, filzen o.ä. Es finden auch Gottesdienste statt. Neben dem Heim befindet sich ein schöner kleiner Park, der bei den Bewohnern sehr beliebt ist. Frau Werner und ihre MitarbeiterInnen würden sich sehr freuen, wenn sich Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt als Gesprächspartner oder Begleiter für ihre Schützlinge zur Verfügung stellen würden, denn individuelle Kontakte sind für alte Menschen besonders wichtig. Vielleicht entschließt sich der Eine oder Andere unter Ihnen, dies einmal zu versuchen? Ein leidiges Thema  für die Heimleiterin ist die beschränkte Parkplatzsituation, da die vorhandenen Parkplätze trotz Beschilderung häufig von Leuten benutzt werden, die keine Besucher des Heimes sind. Ein schwer zu lösendes Problem, welches sicher auch dem insgesamt für alle Nutzer des Geländes dem knappen Platz zum Parken geschuldet ist.

Wir hatten insgesamt einen sehr guten Eindruck von der Lebenssituation der hilfebedürftigen Bewohner im AWO-Heim,  auch wenn ein Heimaufenthalt  gegenüber dem Leben in eigener Wohnung immer eine zunächst meist schmerzliche  Änderung für die Betroffenen  bedeutet.

Dora Kreiseler

Herr Heinemann und Herr Daßler besuchten das DRK-Seniorenheim in der Feldgasse 24. Die Heimleiterin, Frau Möller, erwies sich dabei als  zuvorkommende und kompetente Gastgeberin. Sie bewertete das vom Seniorenbeirat ihrer Einrichtung gegenüber gewidmete Interesse als sehr positiv.

Neben einem Erfahrungsaustausch letzten September fanden bereits einige Besuche des Heimes statt, zuletzt anlässlich des Frühlingsfestes am 24. April 2014. Die bei unseren Besuchen geführten Gespräche mit Pflegekräften, Heimbewohnern und anderen Angestellten erhärten den Eindruck einer angenehmen Atmosphäre im Heim. Die Aussagen sowie die gesamte Gestaltung der Räumlichkeiten mit frischen Farben, welche zur Orientierung der Bewohner in jeder Etage unterschiedlich sind, unterstützen dies ebenso wie die jahreszeitliche Ausgestaltung.

Das Seniorenheim verfügt über 82 Einzel- und 14 Doppelzimmer, die alle mit Bade- und sanitären Möglichkeiten ausgestattet sind. Die Zimmer besitzen eine Inventar-Grundausstattung, die durch eigene Möbelstücke ergänzt werden kann. Dadurch muss nicht auf alles Gewohnte verzichtet werden.

Das Heim wurde 1999 vom DRK übernommen und in den Jahren 2003 bis 2006 ausgebaut und saniert. Alle vorhandenen 110 Bewohnerplätze sind belegt. Zur Zeit sind dies 47 Personen mit Pflegestufe I, 50 Personen mit Pflegestufe II und 13 Personen mit Pflegestufe III. 80 Bewohner sind dement mit unterschiedlichen Krankheitsstadien.

Daraus ergeben sich die zu erbringenden Aufwendungen bzw. Leistungen des Personals, die als Pflegeleistungen kontrollfähig dokumentiert werden müssen. Diese Nachweise lassen Verantwortlichkeit und Pflichtbewusstsein im Handeln des Personals erkennen. Die personelle Zusammensetzung umfasst z.Z. 50 % Fachkräfte, dazu Hilfskräfte sowie zehn Therapie-Mitarbeiter und 12 Auszubildende (Altenpflegeschüler). Momentan sind vier Fachkraft-Stellen nicht besetzt; um deren Belegung bemüht sich die Heimleitung ständig und schon seit langem. Es fehlt wie auch in anderen Heimen an einheimischem Berufsnachwuchs, wobei die Verantwortlichen auch ausländische Pflegekräfte mit entsprechenden Sprachkenntnissen einstellen würden.

Unterstützt wird die Tätigkeit der Beschäftigten durch einen gut funktionierenden ärztlichen Besuchsdienst sowie Apotheken-Medikamentendienst. Die Essenversorgung wird durch die im Haus befindliche Heimküche gewährleistet. Die gute, schmackhafte Qualität des Essens wird von den Essenteilnehmern und auch von Senioren aus dem Wohngebiet der „Mehliser Struth“ bestätigt. In einem im Heim befindlichen Kiosk können die Bewohner Waren des täglichen Bedarfs kaufen. Erwähnt sei des Weiteren, dass es im DRK-Heim einen „Heimhund“ gibt, der für den einen oder anderen therapiefördernd sein kann. Auch im Heim befindliche Kleintiere wie Kaninchen, Vögel und Fische erfreuen die Seniorinnen und Senioren.

Monatlich erscheint durch die Heimleitung eine Heimzeitung. Darin sind, wie z.B. im Monat April, angekündigt:  Singen in der Cafeteria,  Ostereiersuchen,  Osterfeuer,  sportliche  Betätigungen, Bingo, musikalische Nachmittage, Zooschule u.a. Für eine abwechslungsreiche Tagesgestaltung wird auch dadurch gesorgt. Auch Themenwochen wie „Die Gartensaison ist eröffnet“ oder das Frühlingsfest, zu dem Angehörige, Besucher und weitere Gäste eingeladen werden, sorgen für Abwechslung im täglichen Leben der Heimbewohner. Zu solchen Vorhaben zählte beispielsweise auch eine Fahrt zum Musikantenstammtisch auf dem Suhler Domberg. Mit Begeisterung beteiligen sich ca. 20 Bewohner am Heimsport, wobei Rollstuhlfahrer nicht fehlen. Drei ehrenamtliche Helfer bringen sich in die Tagesgestaltung für die Bewohner mit ein.

Im DRK-Pflege- und Seniorenheim gibt es ein Heimaktiv. Rollstuhlfahrer und Benutzer von Rollatoren bemängeln die noch zahlreichen und unzulänglichen Weghindernisse auf ihrem Weg vom Heim zur Louis-Anschütz-Straße. Es wird daher vorgeschlagen, Ausflügen auf dieser Strecke eine Begleitung beizustellen. Es wäre z.B. empfehlenswert, zwischen dem DRK-Heim und der Schillerschule gegenseitige Beziehungen bzw. eine Partnerschaft aufzubauen, was anderenorts erfolgreich praktiziert wird. Solche gemeinsame Aktivitäten könnten darin bestehen, dass Schüler den Heimbewohnern etwas vorlesen oder aus dem schulischen Leben berichten. Das Umfeld des Heims wie der Innenhof mit Gartenanlage und Terrasse sowie eine aus einem Garten neu entstandene Fläche böten durchaus gute Voraussetzungen für derartige Vorhaben. Wir möchten Bewohner unserer Stadt ermutigen, sich, wenn möglich, auch in irgendeiner Weise mit in diesen Aufgabenbereich einzubringen.

Das DRK-Pflege- und Seniorenheim Zella-Mehlis ist auch im Internet präsent. In dieser Anzeige findet man beispielsweise die Kostenstufen für einen Heimaufenthalt.

 

Heinz Daßler

Eberhard Heinemann

 

In der „Villa Marina“ in Zella-Mehlis in einem ruhigen „Seitenarm“ der Hauptstraße lebt eine nicht selbst organisierte ambulant betreute Seniorenwohngemeinschaft. Zur Zeit wohnen dort 12 hilfebedürftige Menschen mit je nach Pflegestufe ( I bis III) unterschiedlichem Pflegeaufwand.

Jeder Bewohner schließt einen Einzelmietvertrag mit dem Hausbesitzer  ab, dies wird in der Regel von den Angehörigen vorgenommen. Da die Zimmer unterschiedliche Größen haben, differieren auch die Mietpreise. Im Falle von Bedürftigkeit kann Wohngeld bzw. bei entsprechend niedriger Rente zusätzliche staatliche Unterstützung beantragt werden. Die dort lebenden Seniorinnen und Senioren können  ihre Zimmer selbst ausgestalten und eigene Möbel oder andere vertraute Gegenstände mitbringen. Das Haus ist mit entsprechenden sanitären Anlagen ausgestattet, auch für Schwerstpflegebedürftige. Das obere Stockwerk ist bequem mit einem Treppenlift erreichbar. Die Insassen werden von einem Pflegedienst unter der Leitung von Frau Marina Wycisk rund um die Uhr betreut, dazu sind normalerweise eine Pflegefachkraft, eine Pflegekraft, eine Hauswirtschaftshilfe und eine Betreuerin vor Ort.  Es ist also auch nachts immer jemand vom Personal  anwesend.  Das Essen wird direkt in der Einrichtung zubereitet. Nicht nur das Äußere, sondern auch das Innere des Hauses vermittelt  einen freundlichen  und  individuellen Eindruck.

Einmal im Quartal trifft sich ein Angehörigen-Gremium, um anfallende Probleme mit den Verantwortlichen zu besprechen. Nach dem neuen Thüringer Wohn- und Teilhabegesetz können sich auch hier Angehörige bei der Klärung von Mängeln – wie dies auch für die Bewohner von Pflegeheimen gilt – an die staatliche Heimaufsicht wenden.

In der „Villa Marina“ gibt es auch ein Zimmer für Gäste, die normalerweise zu Hause gepflegt werden. Denn ein pflegender Angehöriger kann krank werden, Urlaub benötigen o.ä.  Dieses Gästezimmer kann aber auch zum „Schnupperwohnen“ genutzt werden, so dass Menschen, die sich nicht sicher sind, wie sie zukünftig betreut werden möchten, dies probeweise bewohnen können, wenn es frei  ist.  An der Rückseite der Villa führt eine große Glastür aus dem geräumigen Aufenthaltsraum  barrièrefrei direkt ins Freie, so dass die Insassen im Sommer problemlos ins Grüne gelangen und gemütlich unter großen Sonnenschirmen die frische Luft genießen können. Da es sich um eine überschaubare Zahl von Bewohnern und entsprechendem  Personal handelt, hat sich eine richtig familiäre Atmosphäre entwickelt, denn es dauert im Allgemeinen nicht lange, bis man sich untereinander kennt.  Wir finden, dass eine Seniorenwohngemeinschaft dieser Art eine günstige Betreuungslösung ist.

Elisabeth Holland-Cunz

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